Eines meiner liebsten Hobbys ist die Fotografie. Schon als Jugendlicher war ich davon fasziniert, Personen und Dinge abzulichten, um sie später als Fotoabzug in den Händen halten zu können. Problematisch war natürlich, dass dieses Hobby grundsätzlich teuer war und mir eigentlich immer das Geld dafür fehlte. Die Kosten für die Entwicklung und die Abzüge der Bilder sprengten gerne schon mal mein Taschengeld-Buget. Vielleicht liegt es gerade auch daran, dass ich mich eigentlich nie von Kameras trennen kann, die ich einmal besessen habe - selbst, wenn sie überhaupt nicht mehr funktionieren.

Agfamatic PocketDie erste Kamera, die ich selbst besaß, war eine Agfamatic Pocket und sie war auch genau das: Eine Taschen-Kamera. Sie bestand aus einem relativ robusten Kunststoffgehäuse und die Linse war durch dieses Gehäuse komplett geschützt. Um Fotos zu machen, konnte man das Gehäuse ein Stück auseinander ziehen, durch den schrecklich ungenauen Sucher blicken und den Auslöser drücken. Einstellungen irgendwelcher Art konnten nicht vorgenommen werden. Die Linse war recht lichtschwach, so dass Aufnahmen in geschlossenen Räumen nur mit Hilfe eines so genannten Blitzwürfels gemacht werden konnten. Als Film diente eine 110er Pocket-Film-Kassette mit 16 Aufnahmen. Die Winzigkeit des Negativstreifens bedingte daher in Verbindung mit der sehr einfachen Optik auch nur sehr durchschnittliche Schnappschussaufnahmen. Dieser Kameratyp hatte sich nie wirklich durchgesetzt und verschwand nach wenigen Jahren wieder spurlos vom Markt. Ich persönlich habe dieser Tatsache eigentlich nie auch nur eine Träne nachgeweint. Ärgerlich ist nur, dass dieses Gerät nicht mehr vorhanden ist und in meiner Sammlung daher fehlt.

Kodak InstamaticBei der zweiten Kamera in meiner Sammlung handelte es sich um eine Kodak Instamatic. Auch diese Kamera stellt nur minimalste Anforderungen an den Fotografen. Wie auch die zuvor beschriebene Pocket-Kamera nimmt sie die Bilder auf einem Kassettenfilm auf, der allerdings schon ein etwas größeres Format besitzt und mit 40 mm x 40 mm etwas bessere Ergebnisse erzielt, als der "kleine Bruder". Damit bin ich aber auch schon fertig damit, positive Eigenschaften der Kodak Instamatic aufzulisten, denn auch ihr Objektiv ist nicht sonderlich leistungsstark und Blitzlichtaufnahmen erfordern den Kauf von Blitzbirnen, die nach einmaliger Anwendung stets weggeworfen werden müssen. Dazu kommt noch, dass das Kassettenformat mit seinen quadratischen Bildern recht ungewöhnlich war. Meine Instamatic ging leider bei einem Sturz aus einem Regal zu Bruch, so dass ich auch dieses Modell nicht mehr besitze.

Agfa Isolette Da mein Vater inzwischen bemerkt hatte, dass ich recht großes Interesse an der Fotografie entwickelte, gestattete er mir, seinen eigenen Fotoapparat zu benutzen - eine Agfa Isolette. Zum ersten Mal hielt ich mit dieser Kamera einen "echten" Fotoapparat in meinen Händen. Es war zwar nach heutigen Maßstäben ein einfaches Gerät, aber es stellte an mich anfangs hohe Ansprüche. Zum ersten Mal musste ich mir Gedanken darüber machen, welche Belichtungszeit oder welche Blende für bestimmte Aufnahmen einzustellen waren. Auch die Entfernung spielt mit einem Mal eine Rolle, denn auch sie musste möglichst genau eingestellt werden.

Die Agfa Isolette war grundsätzlich eine sehr kompakte Kamera mit einem Vollmetallgehäuse, die sich gut transportieren ließ. Da sie sie mit einem 60 mm x 60 mm Rollfilm betrieben wurde, benötigte sie schon etwas Raum zwischen dem Objektiv und der lichtempfindlichen Filmschicht. Diesen Raum erzielte man dadurch, dass das Objektiv für die Aufnahme aus dem Gehäuse herausgeklappt werden musste. Zwischen dem Gehäuse und der Linse stand dann eine Art Ziehharmonika - der so genannte Balgen. Die Kamera war so modern, dass sie sogar schon über einen Lichtsensor verfügte, der einen kleinen Zeiger bewegte, der mit der Einstellung der Filmempfindlichkeit gekoppelt war. Damit war eine - wenn auch noch recht oberflächliche - Belichtungsmessung möglich, die zumindest als Anhaltspunkt für die Einstellung von Belichtungszeit und Blende dienen konnte.
Leider enthielt ein Rollfilm nur 12 Aufnahmen, oder 24 Aufnahmen im Halbformat, so dass man sich immer gut überlegen musste, ob sich eine Aufnahme wirklich lohnt. Die Ergebnisse der Agfa Isolette - wenn man sich erst mit den Grundlagen der Fotografie vertraut gemacht hatte - waren für mich ein "Quantensprung". Die vergleichsweise riesigen Negative machten Vergrößerungen und Auflösungen möglich, die ich nie erwartet hätte.

Die Kamera ging nach dem Tod meines Vaters in meinen Besitz über und ich werde sie immer in Ehren halten.

Kodak BoxDer Vollständigkeit halber möchte ich hier noch die Kodak Box erwähnen. Ich erhielt sie von meiner Großmutter kurz vor ihrem Tod als Andenken. Sie ziert noch immer meine Vitrine im Esszimmer. Die Kamera selbst ist keine Schönheit. Sie heißt Box und ist auch eine. Sie sieht aus, wie ein schwarzer Quader mit einer Linse in einer der Schmalseiten. Der Bildausschnitt wurde über ein Prisma gewählt, in dem man das Ziel stets auf dem Kopf sah. Als Film diente zwar ebenfalls ein Rollfilm, wie er auch heute noch von vielen Fotostudios verwendet wird, doch die vergleichsweise schlechte Linse machte den Vorteil des großen Negativs wieder zunichte. Die Box war in den frühen 60er Jahren ein Fotoapparat im unteren Preissegment.

Rolleiflex SL-351973 begann für mich dann endlich die Fotografie, wie ich sie mir immer vorgestellt hatte. Schon eine ganze Weile hatte ich mich immer wieder schlau gemacht, was es an guten Geräten im Spiegelreflex-Bereich gab. Leider waren sie alle für meinen Geldbeutel viel zu teuer. Ich musste erst in meinen Ferien einen Job annehmen und erhielt das dann noch fehlende Geld von meinem Vater dazu. Dann gab es für mich kein Halten mehr, denn ich hatte mir schon meine Wunschkamera in nahezu sämtlichen Fotoabteilungen in Gelsenkirchen vorführen lassen: Die Rolleiflex SL-35. Sie ist eine Kleinbildkamera mit 24mm x 36mm Negativfilm. Endlich hatte ich eine gut funktionierende Belichtungsmessung durch das Objektiv - allerdings noch ohne die so genannte Offenblendmessung -, die dafür sorgt, dass das Sucherbild während der Messung nicht dunkler wird, wenn man am Blendenring dreht. Bei mir wurde es dunkler und es war mir so egal. Dafür hatte ich gleich den optischen Eindruck der Schärfentiefe bei den Bildern. Die SL-35 besaß zwar schon einen Steckschuh für ein Blitzlichtgerät, aber es fehlte noch der heute übliche Mittenkontakt. Ich musste den Blitz noch über ein Synchrokabel am Gehäuse der Kamera anschließen. In der Folgezeit hatte ich - insbesondere weil ich die Möglichkeit erhalten hatte, in der Dunkelkammer des DGB-Hauses der Jugend in Gelsenkirchen meine Negative und Abzüge selbst zu entwickeln - fotografiert, was das Zeug hielt, in erster Linie S/W-Bilder, da sie billiger waren und es im Labor auch mehr Spaß machte, zu beobachten, wie im roten Licht der Dunkelkammer die Bilder langsam auf dem Fotopapier entstanden.

In den Folgejahren schaffte ich mir zu meiner SL-35 noch weitere Ausrüstung an: Einen Braun-Blitz mit hoher Leitzahl, ein Stativ, ein 35mm Weitwinkel-Objektiv, ein 128mm "Portrait"-Tele und ein 80-200mm Zoom-Objektiv. Die Kamera begleitete mich bis 1988, als unser Ältester geboren wurde und der Kameraverschluss einen Defekt hatte. Die Reparatur kostete fast so viel, wie eine neue Kamera, so dass ich mich schweren Herzens entschloss, meiner Rollei untreu zu werden. Ich konnte es jedoch nie übers Herz bringen, mich von dieser Ausrüstung zu trennen. Ich war sogar später so verrückt, die Kamera doch noch wieder instand setzen zu lassen. Sie funktioniert noch heute.

Rollei 35Da man nicht immer und überall mit einer ganzen Fotoausrüstung herumlaufen kann, kaufte ich mir - weil ich mit meiner "großen" Rollei so zufrieden war, den kleinen kompakten Bruder, die Rollei 35. Bei ihr handelte es sich ebenfalls um eine Kleinbildkamera, allerdings um eine Sucherkamera. Auch sie hatte ein sehr hochwertiges Objektiv von der Firma Schneider in Kreuznach. Die Qualität der Bilder stand derjenigen, die ich mit der Spiegelreflexkamera gemacht hatte, in nichts nach. Natürlich bot sie nicht alle Möglichkeiten der großen Kamera, aber das war auch nicht zu erwarten. Die Rollei 35 hatte ein recht ungewöhnliches Layout, was die Handhabung in der ersten Zeit etwas erschwerte, da eine intuitive Bedienung nicht möglich war. Trotzdem hatte sich die Anschaffung dieser Kamera gelohnt. Auch diese Kamera funktioniert noch einwandfrei.

Minolta 5000 AF Nachdem meine geliebte Rolleiflex SL-35 einen Defekt hatte und ich mir auf Empfehlung eines Studio-Fotografen eine Minolta 5000 AF gekauft hatte, begann wieder einmal ein neues Zeitalter. Die Minolta 5000 besaß all das, was meine Rollei noch nicht besessen hatte: Offenblenden-Messung, Autofokus und eine Programm-Automatik. Der elektronische Wahnsinn hatte eigentlich gerade erst begonnen - Spiegelreflex-Kameras mit Autofokus waren noch die absolute Seltenheit und eine Programm-Automatik, die intelligent abwog, welches Zeit-/Blendenverhältnis für die Aufnahme am günstigsten war, war der letzte Schrei. Das war mir bei der Kinderfotografie, die während dieser Zeit 99% meiner Aufnahmen ausmachte, gerade Recht. Zwar war der Autofokus noch nicht so schnell wie er bei heutigen Kameras ist, aber es reichte aus, dass man sich auf das Wesentliche - die Auswahl des richtigen Bildausschnitts - konzentrieren konnte. Bekommt man Kinder, scheint es ein normaler Prozess zu sein, dass die Eltern glauben, ein nicht fotografierter Moment im Leben ihres Lieblings sein ein unwiederbringlich verlorener Moment. Ich war selbstverständlich ebenfalls dieser Ansicht und belichtete Film nach Film. Die Minolta 5000 erwies sich dabei als so unglaublich zuverlässig und praktisch, dass ich mich immer mehr auf die Programm-Automatik und den Autofokus verließ. Ich wurde immer fauler und vermied immer mehr, das zu tun, was ich an meiner Rollei so geliebt hatte.

Die Kamera wurde damals mit einem 35-70mm Zoom-Objektiv ausgeliefert. Ich kaufte noch ein 80-200mm Zoom dazu und war damit für alle Eventualitäten gerüstet. Auch wenn mich die Minolta 5000 zur Bequemlichkeit verleitet hat, hat sie mich dennoch niemals im Stich gelassen. Rüste ich sie noch heute mit Batterien aus, wird sie sofort klaglos einsatzbereit sein.

HP Photosmart 215

Eine Entwicklung, deren Tragweite damals noch niemand überblickt hatte, schickte erste Geräte auf den Markt: Die Digitalfotografie. Ich kann mich noch gut erinnern, dass sie in den Anfängen als eine Spielerei, wenn nicht sogar als eine Spinnerei abgetan wurde. Die besten erzielten Auflösungen lagen bei 1,3 Megapixeln, einer Maßeinheit, deren Bedeutung die Wenigsten verstanden. Mich hatte diese neue Art der Fotografie von Anfang an fasziniert - zeigte sie doch eine Möglichkeit, Bilder aufzunehmen, sie sogleich beurteilen und löschen zu können, wenn sie nicht den Erwartungen entsprachen. Ich musste auch zugeben, dass die ersten Kameras nicht wirklich hochwertige Bilder produzierten, doch ich wollte einfach so ein Ding haben. Ich traute mich nur nicht, meiner Frau gegenüber diesen Wunsch zu äußern, da diese Kameras bei aller Unzulänglichkeit auch noch sehr teuer waren. Letztlich war ausgerechnet sie es, die mich auf ein "Angebot" aufmerksam machte und fragte, ob man sich nicht eimmal diese Kamera ansehen sollte. So kam es, dass die HP Photosmart 215 meine Kamerasammlung ergänzte. Von Beginn an betrachtete ich sie eigentlich als eine reine Gelegenheitskamera, die immer dann zum Einsatz kam, wenn Fotos geschossen werden sollten, deren "Halbwertszeit" fraglich war und wo es nicht auf überragende Qualität ankam. Trotzdem kam es oft genug vor, dass die Auflösung bei Ausschnittvergrößerungen am PC meine Erwartungen nicht erfüllte. Ärgerlich war auch, dass bei dieser Kamera die Erparnis der digitalen Bilder durch den enormen Stromverbrauch wieder zunichte gemacht wurde. Man benötigte immer einen regelrechten Vorrat an Akkus oder Batterien. Die HP Photosmart überstand gerade einmal die Garantiezeit, bevor sie ihren Dienst einstellte. Ein klassischer Fehlkauf. Allerdings war mein Interesse geweckt, zumal jede neue Generation der Kameras bessere Qualitäten produzierte.

MEDION MD 9600 Die Mülheimer Firma MEDION, die ursprünglich dadurch bekannt geworden war, dass sie gut ausgestattete PCs über die Aldi-Kette vertrieb, hatte längst erkannt, dass es lukrativ sein könnnte, auch auf den Zug der Digitalfotografie aufzuspringen. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft warf sie die Medion MD9600 auf den Markt, die zu diesem Zeitpunkt unschlagbar günstigste 4,1 Megapixel-Kamera, die sogar noch diverse Einstellmöglichkeiten bot. Da ich im Dezember Geburtstag habe, bot es sich an, diese Kamera einmal etwas genauer zu betrachten. Man mag mich für einen Spinner halten, aber ich kaufte mir diese Kamera und war damit recht zufrieden. Noch immer leistete sie nicht das, was man von einer analogen Spiegelreflexkamera erwartet, denn die Auflösungen eines normalen 100 ISO-Filmes entsprechen immerhin einer digitalen Auflösung von ca. 16 Megapixeln. Für normale Aufnahmen jedoch war die Medion MD9600 durchaus alltagstauglich. Auch der von dieser Kamera benötigte CF-Speicher konnte auf 256 MB eine ausreichende Anzahl von Aufnahmen speichern, so dass man dieses Gerät durchaus mit in den Urlaub nehmen. Leider war die Kamera für Schnappschüsse ungeeignet, da diese Generation von Digicams noch immer an einer viel zu langen Auslöseverzögerung krankte. Die Kamera wird heute noch von meinen Söhnen genutzt, wenn sie in den Urlaub fahren.

Canon Ixus II Der voraussichtlich letzte analoge Schlag war für mich etwas ärgerlich. Meine Frau wurde zwar immer schon durch meine Fotobegeisterung angesteckt und es gibt Phasen, in denen sie meine Spiegelreflexkamera öfter in der Hand hält, als ich, aber es gibt ein Problem: Diese Dinger passen in keine Handtasche! Ich hatte vor längerer Zeit eigens die Rollei 35 angeschafft, doch diese Kamera ist vollmanuell und somit keine ausgesprochene Schnappschusskamera. Deshalb schenkte ich ihr dann die Canon Ixus II, eine hervorragende analoge Kamera mit Filmen im damals neu eingeführten APS-Format. In der Anfangszeit hatten wir ständig Probleme, diese APS-Filme überhaupt zu bekommen, da kaum jemand solche Kameras besaß. Der Vorteil der APS-Filme ist, dass die leicht ovalen Filmpatronen niemals falsch in die Kamera eingelegt werden können. Das Einfädeln erfolgt automatisch und wenn der Film voll ist, verbleibt er komplett in der Patrone - selbst nach der Entwicklung. Der Kunde erhält vom Labor einen Indexbogen mit Vorschaubildern, an Hand dessen er die Nachbestellungen vornehmen kann. Es fliegen somit keine Negativstreifen mehr lose herum und es geschieht nie mehr, dass jemand mit Fettfingern darauf herumpatscht. Für eine gewisse Zeit waren dann APS-Filme genauso verbreitet, wie Kleinbildfilme. Die Canon Ixus II wurde zum ständigen Begleiter meiner Frau, die dieses kleine Gerät heiß und innig liebte.

Leider ging auch die Entwicklung der Digitalfotografie immer weiter und die Firmen Canon, Fuji, Kodak und Sony, die zusammen das APS-Format entwickelt hatten, begannen zu spüren, dass sich das Fotoverhalten der Kunden durch die Digitalfotografie zu ändern begann. Die Umsatzeinbrüche bei den analogen Filmen waren zum Teil so stark, dass Firmen wie Agfa Geavert in Konkurs gehen mussten. Man entschied, das APS-Format sterben zu lassen. Zur Zeit sind nur noch Restbestände dieser Filme bei Ebay zu ersteigern. Da sich diese Filme aber nicht endlos halten, macht es keinen Sinn, sich zu bevorraten. So kam es nun, dass die Canon Ixus II - eine hervorragende Kamera - trotz einwandfreier Funktionalität zum Elektronikschrott mutierte.

Lumix DMC-FZ50 Meine aktuelle Kamera, die ich mir zu meinem 50. Geburtstag gegönnt hatte, habe ich mir nach langer Überlegung und Recherche gekauft. Ich wollte ursprünglich eine digitale Spiegelreflexkamera haben, was sich gelohnt hätte, wenn ich bereits eine analoge Kamera eines der gängigen Hersteller wie Canon, Minolta oder Nikon mit entsprechenden Zusatzobjektiven besessen hätte, was leider nicht der Fall war. Meine Minolte 5000 war gerade so alt, dass die Objektive nicht mehr kompatibel waren. Dann begann ich mich zu fragen, ob nicht vielleicht eine Bridge-Kamera genau das ist, was ich suchte.
Eine Bridge-Kamera besitzt - im Gegensatz zu einer klassischen Spiegelreflex-Kamera - ein fest eingebautes Objektiv mit variabler Brennweite. Das Bild wird direkt über einen hinter dem Objektiv eingebauten Bildsensor aufgenommen. Das allein ist noch nichts Besonderes, denn auch eine Spiegelreflex-Kamera verfügt natürlich über einen solchen Sensor. Anders wäre eine digitale Erfassung der Bilder auch schlecht möglich. Der Unterschied liegt in der Ansteuerung des Suchers. Eine Spiegelreflex-Kamera besitzt - wie der Name schon sagt - einen beweglichen Spiegel, über den das durch das Objektiv einfallende Licht nach oben in ein Prisma reflektiert wird, welches dann duch Reflexion die Umlenkung des Lichts in den Sucher besorgt. Erst beim Auslösen der Kamera klappt der Spiegel nach oben und gibt den Weg auf den Bildsensor frei. Diese seit Jahren bewährte Technik ist sicherlich die beste denkbare Möglichkeit, das Bild direkt in den Sucher zu übertragen, trotzdem hat sie einen entscheidenden Nachteil: Sie benötigt eine Menge Platz.
Bei der Bridge-Kamera hat man auf den Spiegel verzichtet und nimmt das Bild direkt auf dem Bildsensor auf. Da die Prozessoren in den letzten Jahren so schnell geworden sind, dass es durchaus möglich ist, auch bewegte Bilder flüssig zu erfassen (die meisten Digitalkameras können heute bereits kleine Video-Clips aufnehmen), leitet man einfach das bereits erfasste Bild in Echtzeit direkt auf einen kleinen, hochauflösenden Monitor weiter, der oben im Sucher installiert ist. Der normalerweise für den Lichtweg vergeudete Platz in der Kamera kann somit für die umfangreiche Elektronik genutzt werden und erspart der Bridge-Kamera einiges an Gewicht. Wer jemals gezwungen war, mit einer hochwertigen Spiegelreflex-Kamera viele Fotos aufzunehmen, weiß es zu schätzen, wenn die Kamera leichter ist. Das Sucherbild in einer Bridge-Kamera ist vielleicht nicht ganz so brillant, wie in einer Spiegelreflex-Kamera, doch lässt sich damit trotzdem sehr gut arbeiten. Es ist zu erwarten, dass die Qualität der Monitore in den kommenden Jahren noch besser werden wird, so dass dieser letzte Vorteil der klassischen Spiegelreflex-Kamera immer weiter schwinden wird.
Die Firma Panasonic, erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Kameramarkt, hatte die Idee, ihr Elektronik-Know-How mit guter deutscher Linsentechnik zu kombinieren. Heraus kam dabei eine Kamera im Stil einer Spiegelreflexkamera mit Leica-Objektiv, 12fach optischem Zoom, schwenkbarem Monitor und einem Brennweitenbereich von 28-420mm mit einer Auflösung von 10 Megapixeln. Unzählige Features und Spielereien machen das Fotografieren zum Vergnügen. Als Speichermedium erkennt die Kamera auch SD HC-Karten, so dass auch meine superschnelle 4 GB-Karte problemlos erkannt wurde. Damit sind ca. 900 Aufnahmen in voller Auflösung möglich. Die Kamera heißt Panasonic Lumix DMC-FZ50 und ist - wenn ich nicht gerade auf der Arbeit bin - meist in meiner Nähe zu finden. Weitere Fotos und die technischen Daten zu dieser Kamera sind in einem eigenen Beitrag nachzulesen.

Lumix F-30Als Ersatz für die nicht mehr verwendbare Canon Ixus II hat meine Frau nun eine Panasonic Lumix F-30 geschenkt bekommen. Diese kompakte Digicam ist extrem klein, hat dafür aber auch nur einen 3,6fachen optischen Zoom. Ihr kam es jedoch in erster Linie auf die Handlichkeit an und darauf, dass sie sie immer bei sich haben kann. Noch haben wir keine großen Erfahrungen mit diesem Gerät sammeln können. Fest steht bis jetzt lediglich, dass diese Kamera - genau wie ihr großer Bruder - nur eine ganz geringe Auslöseverzögerung hat und damit auch für Schnappschüsse geeignet ist. Zu gegebener Zeit werde ich hier noch über die weiteren Erfahrungen mit der Lumix F-30 berichten.