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Sicher, ich hatte bereits Erfahrungen auf dem Gebiet gesammelt. Anfangs hatte ich eine kompakte Digicam aus dem Hause Hewlett Packard, die mit ihren 1,3 Megapixeln nicht eben eine Alternative zum analogen Film war. Da war die 4,1 Megapixelkamera von MEDION schon besser. Sie bot zwar nicht sehr viele Einstellmöglichkeiten, dafür wartete sie mit einer Belichtungsautomatik auf, die durchaus brauchbare Bilder ermöglichte. Doch kann man von diesen kleinen Objektiven der frühen kompakten Digicams keine Wunder erwarten. Insbesondere war es sehr störend, dass diese Kameras noch über eine enorme Vorlaufzeit verfügten. Schnappschüsse waren damit praktisch nicht möglich. Ebenso brauchte man sich über Bilderserien keine Gedanken zu machen, da weder der eingebaute Blitz, noch die interne Signalverarbeitung mehr Bilder zuließ, als eine pro drei Sekunden.
Vor einem Vierteljahr endlich hatte ich die Möglichkeit, mir das Objekt meiner Begierde zu kaufen - eine Digitale Spiegelreflexkamera.
Inzwischen ist der Markt für solche Kameras größer und unübersichtlicher geworden. Bisher fotografierte ich - wenn Qualität gefragt war - mit einer in die Jahre gekommenen Minolta 5000. Ich liebäugelte also auch damit, ein digitales Pendant einer der klassischen Kamerahersteller zu kaufen. Wie sich herausstellte, gab es ein paar sehr interessante Modelle, die jedoch noch weit jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten lagen.
Ich entschied mich schließlich für eine Lumix DMC-FZ50 aus dem Hause Panasonic
Die FZ50 ist keine klassische Spiegelreflexkamera, auch wenn sie so aussieht. Während bei einer Spiegelreflexkamera das Licht durch das Objektiv über einen Spiegel auf ein Prisma im Kopf der Kamera übertragen wird, das dann das Bild im Sucher darstellt, ging man bei der FZ50 einen anderen Weg:
Hinter dem - fest eingebauten - Objektiv ist der Aufnahmesensor angebracht, der das Bild aufnimmt. Dieses Bild wird elektronisch auf einen internen Monitor übertragen, der als Sucher dient. Man spricht von einer so genannten Bridge-Kamera. Dadurch hat man eine Menge Platz eingespart und gleichzeitig die Mechanik eines beweglichen Spiegels eingespart. Komfortabel ist auch der alternativ an der Kamerarückwand angebrachte Monitor, über den sämtliche Kamerafunktionen gehändelt werden können. Dieser Monitor ist klapp- und drehbar, so dass man über ihn auch in schwierigen Aufnahmesituationen noch präzise anvisieren kann.
Man könnte nun bemängeln, dass die FZ50 nur über ein Festobjektiv verfügt. Tatsächlich hat mich aber gerade dieses Objektiv davon überzeugt, gerade diese Kamera zu erwerben. Es handelt sich um ein Objektiv aus dem Hause Leica mit einer Brennweite von 35-420 mm (analog zu Kleinbildkameras). Damit steht dem Fotografen ein 12fach optischer Zoom zur Verfügung, der keine Wünsche offen lässt.
Überhaupt überrascht die FZ50 mit einer großen Ausstattung.
Eine Vollautomatik, eine zeitgesteuerte Automatik, sowie eine blendengesteuerte Automatik machen das Fotografieren zum Vergnügen. Natürlich können alle Einstellungen auch manuell vorgenommen werden, sowohl, was die Belichtung angeht, als auch, was den Fokus betrifft. Der Autofokus ist enorm schnell. Ebenso die Einschalt- und Auslöseverzögerung, die mit jeweils 0,7 Sekunden kein Problem mit Schnappschüssen hat. Ein eingebauter Blitz hat eine ausreichend große Leitzahl, um selbst im Außenbereich noch gute Reichweiten zu erzielen. Unterstützt wird dies durch eine intelligente ISO-Steuerung, die bei Bedarf die Lichtempfindlichkeit des Sensors erhöht. Bei sehr wenig Licht regelt die Automatik bis zu 1600 ISO, was selbstverständlich etwas auf die Qualität des Bildes geht, doch dieses Problem haben selbst die alten analogen Kameras, denn: je höher die Lichtempfindlichkeit, desto mehr Korn findet man im Bild.
Die interne Signaverarbeitung ist sehr schnell, so dass auch Aufnahmen in voller Auflösung (10 Megapixel) noch in Sekundenbruchteilen weggespeichert werden können. Empfehlenswert ist es dazu, der FZ50 eine schnelle SD-Speicherkarte von 2 GB zu spendieren, welche ca. 500 Aufnahmen im Kleinbildformat fasst.
Ein eingebautes Kalendermanagement sorgt dafür, dass selbst bei recht vollem Speicher das Auffinden bestimmter Fotos kein Problem ist.
Die Stromversorgung erfolgt über eine austauschbare Lithium-Ionen-Zelle, die laut Hersteller für 360 Fotos reichen soll. Ich kann nur versichern, dass das definitiv nicht stimmt, da man sicherlich nicht durchgängig im Abstand von höchstens 2 Minuten diese Fotos macht, wovon man seitens des Herstellers bei dieser Kalkulation ausgegangen ist. Man kann jedoch davon ausgehen, dass es zumindest für 90-100 Fotos reichen wird. Auf jeden Fall sollte man noch einmal die 45,-€ für einen zweiten Originalakku investieren, um auf der sicheren Seite zu sein, wenn man Größeres vor hat.
Die FZ50 lässt sich mit den mitgelieferten Kabeln problemlos per Mikro-USB an einen Computer oder einen beliebigen Fernseher anschließen. Die Kamera wurde bei mir vom XP- und Linux-Rechner problemlos als Laufwerk erkannt und eingerichtet.
Einziges Manko ist, dass es keine Bearbeitungsmöglichkeiten für Fotos direkt auf der Kamera gibt. Es ist zwar möglich, Bilder zurechtzuschneiden, doch fehlen Möglichkeiten der Nachbelichtung oder Farbkorrektur.
Fazit:
Es handelt sich um eine solide Kamera mit allen wichtigen Ausstattungsmerkmalen, die auch dem Profi gerecht werden sollte.