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Dieses Projekt ist neu und gleichzeitig nicht mehr so ganz neu. Ein Widerspruch? Nun, im Grunde schon.
Der Gedanke zu diesem Projekt kam mir im Jahre 2010, als in einem Schreibforum, dem ich einmal angehörte, der ehrgeizige Plan gefasst wurde, gemeinsam einen Science-Fiction-Roman zu schreiben. Da ich an einem ähnlichen Projekt in Poolys Forum (www.poolys-forum.com) vor Jahren federführend beteiligt war, und dieses Projekt auch zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht hatte, entwarf ich ein entsprechendes Handlungsgerüst und stellte es zur Diskussion.
Leider zeigte sich, dass dieses Forum den Anforderungen des Projekts in keiner Weise genügte. Noch während der Diskussionen über Inhalte des Romans sprangen Mitglieder ab und schließlich zerbrach das gesamte Forum. Es existiert seit Jahren nicht mehr.
Zurück blieb meine Idee, die schließlich mein eigenes Gedankengut war. Warum also nicht selbst einen Roman schreiben? Schließlich habe ich bereits mehrere fertiggestellt.
Also arbeitete ich am Plot meiner Geschichte und begann, sie zu schreiben. Jetzt, im Januar 2025, bin ich nach vielen Pausen endlich mit der Rohfassung fertiggeworden. In der Software sind es 524 Seiten geworden. In Normseiten sind es fast 900 Seiten. Ich schätze, im Rahmen der anstehenden Überarbeitung werde ich die Story in eine Trilogie umbauen. Als Einzelroman ist er deutlich zu lang und dürfte nur schwer zu publizieren sein.
Auf jeden Fall gehe ich davon aus, dass ich das Werk noch in 2025 publizieren werde.
Cuprum ist wieder einmal ein Science-Fiction-Roman. Er spielt auf der guten alten Erde und das auch noch in einer nur ein wenig in die Zukunft verlegten Zeit, die sich so gar nicht von unserer bekannten Erde untescheidet.
Nach meinem Verständnis sollte SciFi, wenn möglich, in für den Leser noch greifbaren Bereichen stattfinden. So nett Weltraumsagas auch sein mögen: Sie haben mit Science-Fiction im Grunde nicht viel zu tun. Es handelt sich viel mehr um gut verpackte Märchen der Neuzeit oder Zukunft. Das, was SciFi ausmacht, wird dabei gern als gegeben hingestellt und mit keinem Wort hinterfragt. So finden wir dort teils haarsträubende Technologien, die einfach als bestehendes Wissen verkauft werden. Sicher sind auch solche Geschichten durchaus nett und reizvoll, wenn man sich darauf einlässt, aber ich bevorzuge eine andere Auslegung des Genres. Das bedeutet jetzt nicht, dass ich nicht auch versuche, Technologien einzusetzen, die es nicht gibt - und vielleicht auch niemals geben wird. Dennoch sollten sie im Bereich des unmittelbar Vorstellbaren rangieren.
Sollte jemand diesen Beitrag lesen und Interesse am im Folgenden dargestellten Romangedanken haben - und auch noch zufällig Beziehungen zu einem Verlag haben, möge er/sie sich nicht scheuen, mit mir in Kontakt zu treten.
Doch nun zu Cuprum und worum es dabei eigentlich geht:
Warum Cuprum? Cuprum ist die lateinische Bezeichnung des Elements Kupfer und um genau dieses Element geht es. Kupfer ist kein sehr häufig vorkommendes Element auf unserem Planeten. Es zählt nicht zu den Edelmetallen und doch ist es für das Leben, das wir führen, unerlässlich, in einer Zeit, in der alles auf elektrischem Strom und Datenverbindungen beruht. Jedes Mobiltelefon, jeder Computer enthält auf seinen Boards Kupfer, jeder Elektromotor enthält Wicklungen aus Kupfer. Dieses Metall ist allgegenwärtig und transportiert Elektrizität oder Daten, ohne dass wir uns darüber nähere Gedanken machen. Was aber würde geschehen, wenn dieses Kupfer auf einmal nicht mehr da wäre, oder eine Beschaffenheit aufweist, in der es seine Aufgabe nicht mehr erfüllen kann?
Zunächst zur Vorgeschichte:
Die Prognosen der Fachleute über die Begrenztheit der fossilen Ressourcen haben sich als zutreffend erwiesen und einige der wichtigsten Ölquellen im Nahen Osten, sowie in Alaska, stehen kurz vor dem Versiegen. Die Nachfrage nach immer mehr Rohöl lässt die Preise an den Märkten nach oben schnellen und kleinere, ärmere Staaten können sich den Luxus von Öl kaum mehr leisten. Sie verschulden sich hoffnungslos bei den reicheren Ländern, die jedoch ebenfalls darunter zu leiden haben, dass die Ressourcen zur Neige gehen. Die schlechten Bedingungen und die Armut in den betroffenen Ländern rufen militante Aktivisten auf den Plan, die sich zum Ziel gesetzt haben, auch die vermeintlich reichen Länder von ihren Energiequellen abzuschneiden. Eine Reihe von Anschlägen auf nukleare Kraftwerke in ganz Europa schürt die Angst in der Bevölkerung, vor allem, als eine gewaltige Explosion im nuklearen Zwischenlager Brokdorf Teile Norddeutschlands verstrahlt.
Die OPEC-Staaten sehen ihre Chance, endgültig ihre Bedingungen zu diktieren und fordern Höchstpreise für ihre Ölexporte. Die USA mobilisieren ihre Mittelmeerflotte und entsenden weitere Flotten ins Krisengebiet. Sie besetzen in einer Nacht- und Nebelaktion fast alle ölfördernden Staaten und ringen sie brutal in die Knie - zur Sicherung der Weltversorgung, wie sie behaupten. Die übrigen Großmächte reagieren entsprechend und unterstützen die geknechteten OPEC-Staaten. Allmählich werden nahezu alle europäischen Staaten in den Konflikt hineingezogen und es herrscht Krieg in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten. Sinnlos werden dabei jene Ressourcen vernichtet, um deren Sicherung ja eigentlich der Krieg geführt wird. Es gibt jedoch keine Interessenblöcke mehr, sondern nur noch egoistische Einzelaktionen der einzelnen Staaten, und die Welt beginnt, im Chaos zu versinken. Millionen Menschen sterben. Städte liegen in Schutt und Asche. Der letzte Rest von Vernunft hat zumindest den Einsatz von Nuklearwaffen verhindert.
In dieser Situation kommt eine vollkommen neue Art von Waffe zum Einsatz, die so winzig ist, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht, oder zumindest kaum erkennen kann: Naniten. Die Entwicklung solcher Mikroroboter auf molekularer Ebene war lange ohne großen Erfolg erforscht worden. Am Ende scheint es jemandem gelungen zu sein, funktionsfähige Naniten herzustellen, denn überall in Europa tauchen plötzlich Nanitenwolken auf - von Unbekannten dort platziert - und senken sich auf die Städte. Wo immer sie auftauchen, verwandelt sich Kupfer in wertloses Kupferoxid. Die gesamte Technologie, die auf Kupfer und Kupferleiterbahnen in Computern basiert, fällt vollständig aus. Motoren funktionieren nicht mehr, Flugzeuge fliegen nicht mehr. Die winzigen Schädlinge haften an allem und werden unbemerkt von ihren Trägern dorthin transportiert, wo es vorher noch keine Naniten gab und allmählich versinkt zunächst Europa und schließlich die gesamte Welt in einer Art selbst verursachter Steinzeit.
Politische Strukturen, Kommunikation oder die öffentliche Ordnung zerfallen schneller als man denken kann, und die Welt, die man kannte, existiert nicht mehr.
An dieser Stelle etwa setzt meine Geschichte ein. Der Ort ist eine kleine Inselgruppe mitten im Atlantik - die Azoren. Früher ein beliebtes Ziel für Urlauber, war dort lange vor dem Krieg ein gewaltiges Strömungskraftwerk auf dem Festlandsockel vor den Inseln errichtet worden, das die unerschöpflichen Kräfte des Golfstroms nutzbar machen, und später das Festland mit billiger Energie versorgen sollte. Zum Bau der Tiefseekabel zum europäischen Festland ist es dann nicht mehr gekommen, und im Verlauf des Krieges geriet das ambitionierte Projekt in Vergessenheit. Da die Inselgruppe keinerlei strategischen Wert besaß, wurde sie nicht einmal durch Nanitenwolken verseucht, wie sie sonst überall in Europa plötzlich aufgetaucht waren.
Das Leben auf den Azoren ging also weitgehend unbeeinflusst weiter, abgesehen davon, dass der Kontakt zum Festland abgerissen war, und natürlich viele Importgüter nicht mehr zu bekommen waren. Auf der Insel Isla das Flores, der westlichen Azoreninsel, befand sich eine wissenschaftliche Station, sowie ein Depot für Ersatzteile des Kraftwerks. Die international besetzten Mitarbeiter der Station haben sich entsprechend eingerichtet und zum Teil auf der Insel Familien gegründet, als klar wird, dass eine Rückkehr aufs Festland kaum mehr möglich war. Die Idylle wird jedoch jäh gestört, als eines Tages die Funkverbindung nach São Miguel abbricht, der größten der Azoreninseln, die etwas näher zum Festland gelegen ist. Sollten die Naniten einen Weg gefunden haben, die zweitausend Kilometer vom Festland bis zu den Azoren zu überbrücken? Gingen nun auch dort die Lichter aus? Auf jeden Fall konnte man die Augen nicht mehr davor verschließen, dass etwas geschehen musste. Noch konnte man Vorbereitungen treffen oder sogar versuchen, ein Mittel zu finden, gegen die Naniten vorzugehen.
Natürlich gibt es auch eine LESEPROBE!