nachbarn"Nachbarn im String" - ein recht verwirrender Titel, doch nicht mehr so verwirrend, wenn man die Hintergründe dieser Geschichte kennt.
Der Roman ist eine recht "frühe" Geschichte von mir, und sie entstand vor einigen Jahren. Rein stilistisch habe ich selbst heute etwas andere Ansprüche an meine eigenen Texte und aus diesem Grunde habe ich sie nie publiziert. Dennoch denke ich, dass sie Potenzial hätte, nach einer gründlichen Überarbeitung - zumindest im Selbstverlag - publiziert zu werden.
Worum geht es also?
Die Welt, in der wir leben, macht auf uns den Eindruck einer homogenen, chronologisch orientierten Existenzebene. Wir leben im Hier und Jetzt, haben eine Vergangenheit, die wir akribisch erfassen und aufzeichnen. Doch was ist mit unserer Zukunft? Sie ist die große Unbekannte in unserer Rechnung. Ist sie ebenso homogen wie die Welt in der wir im Hier und Jetzt leben? Ist die Welt überhaupt homogen, oder erscheint sie uns nur so?
Was wäre, wenn in jedem Augenblick, in dem irgendwer eine Entscheidungsmöglichkeit hat, nicht eine explizite Entscheidung den weiteren Verlauf der Geschichte bestimmt, sondern beide oder sogar mehrere - je nach Anzahl der möglichen Entscheidungen - Varianten der Geschichte tatsächlich fortbestehen? Die eben noch homogene Existenzebene würde sich quasi in die denkbaren Varianten aufspalten und jede für sich würde unabhängig von der anderen weiterexistieren - sogenannte Strings bilden.
Da seit Anbeginn der Geschichte bereits eine gewaltige Anzahl von Entscheidungen zu allen Zeiten zu Aufspaltungen, und damit zu weiteren Strings geführt haben, müssten daher inzwischen zahllose parallele Weltenlinien existieren, in denen die Geschichte mehr oder weniger stark voneinander abweicht - für jede denkbare Variante eine separate Weltenlinie. Die Bewohner dieser Strings ahnen natürlich nichts davon, denn sie unterliegen ja den Gesetzmäßigkeiten ihrer eigenen Strings, die ihnen absolut homogen erscheinen.
Doch was, wenn es verschiedenen Strings möglich geworden wäre, genau diese Regel zu durchbrechen und nach Belieben in fremde Strings zu reisen? Das ohnehin undurchsichtige System der Strings würde noch eine Spur chaotischer und könnte verblüffende oder beängstigende Blüten treiben.
Eben davon handelt der Roman. Der Protagonist - ein Taxifahrer in Berlin - muss erfahren, dass weder er, noch seine Freundin, mit der er ein gemeinsames Kind hat, aus der Welt stammen, in der sie leben. Vielmehr stammen sie aus einem der benachbarten Strings und wurden lediglich in dem String, in dem sie leben von einer Organisation versteckt, die ebenfalls aus ihrem Ursprungs-String stammt und sie vor dem machtgierigen Despoten dieses Strings beschützen will.
Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten. Wer neugierig geworden ist, kann gern die kleine Leseprobe lesen, die ich bereitgestellt habe.